Testspiele Nr. 9
Mittwoch, 9. September 20, 18.30 Uhr
SV Altengamme   -- SC Vier und Marschlande  5 : 0 (2:0)
Schiedsrichter: M. Schirmer

SC Vier und Marschlande:
Möller;
Kohlepp (46. Toth), Jonas Lenz (46. Laurin Pax), Czech, Wagner;
E. Wegner (72. Wobbe), Knaack (58. Riege), Kahl (72. Busch), P. Wegner
Aba (46. Koschnick), Harrsen (72. Peitzer)

 

Gelbe Karten;
Fehlanzeige

Tore:

1:0 Philipp Alpen (40. Minute) mit dem Kopf nach Ecke von rechts,
2:0 Janis Reinhadt (44.) geht nach tiefem Ball allein auf das Tor,
3:0 Rene Johannsen (56. , 7 Sekunden nach seiner Re-Einwechslung und einem Missverständnis im Zusammenspiel IV und Torwart),
4:0 Lasse Voigt (74.) schließt einen sehenswerten, aber vorher absehbaren Konter ab,
5:0 Christopher Kleinert (88.) nach Durchbruch über die rechte Seite


Pünktlich zu Spielbeginn setzt der Landregen ein. Kampfspiel. Lange können wir mit Glück und Einsatz die Null halten , sind aber z.B. mit dem Rotieren des Gegners in deren Mittelfeld ziemlich überfordert, weil dazu einfach nicht kommuniziert wird. Auch stehen wir im Grundsatz zu hoch, attackieren nicht in den tieferen Räumen, die wir vorher gekennzeichnet haben. So kann der Gegner allzu lange machen, was er will und wir laufen viel  dem Ball hinterher und bekommen wenig Zugriff auf den Ball. Ganz rund läuft es beim Gegner auch nicht in den ersten dreißig Minuten, denn durch einige Fehler auch technischer Art kommen wir doch einige Male in Ballbesitz durch Einwürfe zum Beispiel.
Der Einsatz zu diesem Zeitpunkt kann schon gefallen, auch bei den vielen Ecken haben wir lange Zeit immer einen Fuß oder einen Kopf dazwischen und ist Felix eng am kopfballstärksten Spieler beim Gegner dran.
Vorher besprochen war, dass wir bei zu erwartenden langen, tiefen Bällen, uns tief absetzen wollten , um nicht in letzter Linie überspielt zu werden. Es passiert aber trotzdem gefühlte zehn Mal, dass Altengamme mit genauen Bällen, die von der Bank aus erwartbar waren, in den Rücken der Abwehr kommt. Antizipation, vorauschauendes Denken und Handeln, hier Tiefenstaffelung zwischen AV und IV hätten den Bällen schon im Vorwege Gefährlichkeit nehmen können.

Wenn unser Torwart heute nicht so einen richtig guten Tag gehabt hätte, wären  wir schon früh in Rückstand geraten, weil wir naiv verteidigen.
Auf der anderen Seite muss bei einem der Konter ein Tor fallen, Peer Wegner hat die Möglichkeit dazu und einmal stehen wir bei einer TW Abwehr tatenlos dabei, wo ein Weg in die schon abzuwartende Flugbahn eine sichere Abstauberposition bedeutet hätte.

Vorne können wir heute kaum Bälle festmachen, das gibt wenig Ruhephasen für die tieferen Linien und bedeute Druck, weil der Gegner viel Ballbesitz hat und viel in unserer Hälfte ist, viel agieren kann und wenig reagieren muss. Wie schnell wir die Bälle abgeben, wie ungenau die Pässe sind, das macht in Summe eine Menge in Sachen Spielgestaltung aus.

Eine von zehn Ecken bringt dann doch das 1:0 , kann passieren, dass das dann aber von einem eher kleinen Spieler mit dem Kopf gemacht wird, finde ich ärgerlich, das hätte wohl verteidigt werden können.  Und es passiert, was mit jungen Mannschaften (Durchschnittalter zu Beginn 21,4 Jahre) oft passiert: bricht erst einmal der Damm, gibt es noch einen Gegentreffer. Hier drei Minuten später, weil die Einstellung, die  Moral gelitten hat, wir nicht gegenhalten, hier schon entscheidend in Rückstand geraten. Schon die Ausführung des Anstoßes nach Gegentor war eine Einladung zu weiteren Treffern und nicht so gespielt, wie wir Anstöße spielen wollen.  Und so gibt es noch einen Treffer, wo wir in der Höhe nicht abgestimmt, wir können nicht jedes mal dem Assistenten einen Fehler vorwerfen, offensichtlich machen wir die Höhenausrichtung noch nicht stimmig genug.
Pause, der Versuch, dem Spiel einen Sinn zu geben, indem die Ausrichtung weiterhin auf Gewinnen setzt, misslingt völlig. Daran glauben wohl noch zu wenige und die können die Stimmung nicht in diese Richtung beeinflussen.
So sehen 160 Leute aus den Vier und Marschlande dann eine Halbzeit das Spiel Kaninchen und Schlange mit unserer Bitte, nicht ganz gefressen zu werden.
Wieder und wieder rettet Paddy Situationen, die passieren, weil wir gar keinen Plan mehr haben, ihn kann ich hören, er will mitziehen und motivieren, bleibt aber als heute klar bester Spieler der Mannschaft mutterseelenallein.
Abgeschaltet, vom Regen durchnässt, sind wir in Sachen Konzentration  nicht mehr vorhanden , als Tiffy Johannsen wieder in das Spiel kommt und wir ihm nach einem einfachen Lauf von der Außenlinie zum Tor das 3:0 schenken.
Da wir so wenig Zusammenhalt zwischen den Mannschaftsteilen haben und es kaum noch Gegenwehr gibt, versuchen wir  mit Systemumstellung auf  4-2-3-1 eine Achse mehr im Spiel gegen den Ball zu bekommen, mehr Zugriff zu erhalten und David durch die Hereinnahme ins Zentrum mehr ins kreative Spiel zu nehmen .
Und tatsächlich haben wir zwei Großchancen, eine nach dem besten Spielzug mit direkter Kombination über außen, als David Toth am Torwart scheitert oder auch Laurin bei seinem Linksschuss aus bester Lage im Keeper seinen  Meister findet. Zwei Möglichkeiten, die Richtung 90 Prozent Möglichkeit gingen.

Reicht heute nicht für ein (Ehren-) Tor.

Stattdessen bekommen wir noch einen Konter zum 4:0, als wir vorne mit 7 Spielern angreifen und hinten im 3 gg 5 in doppelter Unterzahl überfordert sind.
Eine weitere Freistoßmöglichkeit übernimmt Koschi, wo ich frage, warum übernehmen wir hier nicht die (guten) Trainingsinhalten von vor zwei Tagen, warum überlassen die ausgewählten Schützen (hier Peer und Josh) die Ausführung einem Spieler, der bei dieser Einheit gar nicht zugegen war?

Da muss dringend ein Eigencoaching stattfinden, nach heute würde ich sagen, eingeführt werden.
Jedes Tor empfinde ich wie einen Hornissenstich, so ist mir auch das 0:5 in der Minute der völligen Dunkelheit nicht egal, sondern schmerzt in einem Derby (das es nur 40 Minuten war) schon richtig.

Begossener Pudel, eine Metapher, die heute schon meinen Zustand passend umschreibt, hätte schon gedacht, dass wir nach intensiven Wochen weiter wären.

Ein Spiel, das viele Überforderungen aufgezeigt hat und eine Anforderung ganz deutlich gemacht hat. Es geht nur mit einer eigenen Organisation auf dem Platz, mit der Übernahme von Verantwortung.

Mit Ansagen von Führungsspielern, mit der Annahmen von solchen. Und der Umsetzung von Regeln, Spielplänen und Trainingsinhalten. Ein weiterer Umstand, der zu viel Beliebigkeit zeigte, war der Umstand, dass nach der Tausch von Hauke die Spielführerbinde bei Nils landete, obwohl Janik auf dem Platz stand. Es wird zu viel gemacht, was man will, zu wenig, was man sollte. Oder zu wenig reflektiert gearbeitet. Was ein besserer Ansatz für Veränderung und Verbesserung wäre.
Weiter geht es…noch 8 Tage bis Pflichtspielbeginn!)