Testspiel Nr. 4 zu einer evtl. Serie 20/21
Samstag, den 22. August 20, 16 Uhr, Alexanderstr. (Kunstrasen)
VfL Oldenburg 2 – SC Vier- und Marschlande 3 : 3 (3:0)
Schiedsrichter: Marcel Dahl, Rastede, machte mehr richtig als falsch, darf uns aber gern den berechtigten Strafstoß nach Foul an Pax (69.) zusprechen. Gut, dass er bei nachher 18 Grad und Regen von seinem einstigem Vorhaben Abstand nahm, in den Halbzeiten je eine „Hitzepause“ zu machen.

VfL Oldenburg:
Aufsteiger in die Bezirksliga Niedersachsen (Weser/Ems Bereich)

SC Vier- und Marschlande:
M. Lenz;
Kohlepp (46. Cengiz), Harrsen, Wagner (46. Peitzner);
Czech, J. Lenz (46. Wobbe)
E. Wegner (75. Wischnewski), Kahl (56. Aba), P. Wegner;
Dabelow (46. Cicek), Toth (62. J. Pax)

Zuschauer: 30, gut verteilt auf der regengeschützten Tribüne
gelbe Karten: zweimal Oldenburg


Tore:
1:0 Deniz Oguz (2.) kommt nach einem SCVM Abstoß, den Oldenburg in der Luft gewinnt, und zwei weiteren Zügen zum flachen, unbedrängten Abschluss aus 12m,
2:0 Deniz Oguz (13.) Foulelfmeter nach Vergehen von Kohlepp,
3:0 Deniz Oguz (31.) mit einem Heber aus ca 40m,
3:1 Hauke Harrsen (76.) mit Abschluss aus 10 m nach Vorarbeit von Peer Wegner,
3:2 Julian Pax (87.) nimmt eine flache herrliche Hereingabe von Aba direkt aus 12m, schönste Tor des Tages,
3:3 Hauke Harrsen (90.) kommt nach erneuter P. Wegner Ablage zum vehementen Schuss ins (Ausgleichs-)Glück.

Vierzehn Stunden nach dem Abpfiff in Trittau trafen wir uns dann am Bahnhof Harburg, um dort mit dem ÖPNV zum VfL Oldenburg zu fahren. Schon ein guter Anblick diese Truppe in den Shirts, die einheitlich aussehen und von Deutschi gespendet wurden. Darauf ein Hefeweizen bei Voigt.
Fahrkarten wurden für die Gruppe gekauft, die nördlichen Bundesländer liegen aber auch so eng zusammen, da kann bei der Auswahl nicht immer alles klappen. Das sind Fehler, die kann man mit Geld wieder gut machen. Noch ein Hefeweizen.
Umstieg in Bremen und schon sind wir in Oldenburg. Zweieinhalb Stunden später.
Immer noch ein schönes Stadion, Trainer Steffen Jansen kenne ich noch aus meiner Zeit als A Jugend Trainer, immer mal wieder gibt es ein Spiel. Heute sind wir natürlich besonders dankbar, dass wir wieder spielen können, denn es gibt in Deutschland noch ein Bundesland, in dem der Fußball nicht rollen kann. Welches könnte das sein? Darauf noch ein......nee, eher einen Becher Essig.
Wir beginnen heute mit der 3er Kette aus dem Spiel bei Boizenburg. Ein ziemliches Wackelgebilde, ein fragiles Element, weil einige von gestern schwere Beine haben, weil nicht alle abgestimmt mitarbeiten und weil grundsätzlich kaum erkennbar organisiert wird.
So steht es schnell 0:2, einmal ist bei Luftgewinn des Gegners das Zentrum offen, vor dem zweiten Tor geht es ungestüm in den Mann, obwohl der Ball geklärt war.
Schade, denn fußballerisch ist das heute im Spiel nach vorne durchaus ansehnlich, David Toth scheitert am Keeper und auch sonst kommen wir spielerisch gut ins letzte Drittel.
Immer mal wieder fällt auf, dass die Pässe noch nicht in den Lauf gelegt werden und wir in der hinteren Reihe gern mal einen Ball stoppen und schauen. Gut wäre es, auch mal selbst anzudribbeln, dem Gegner damit neue Aufgaben zu geben.
Es ist besser, heute nicht ganz so hoch zu stehen, das hilft dann doch, kompakter zu stehen. Der Gegner hat mehr Ballbesitz und lässt die Kugel laufen, immerhin versuchen wir, das Spiel zu lenken und dann in den richtigen Momenten zu attackieren. Das Spiel bekommt Augenhöhe, als Hauke einen langen Ball nicht (richtig)trifft und der 11er an die Kugel kommt. Er läuft einige Schritte und wir hätten ihn wohl noch bekommen, aber er sieht, dass Max Lenz zu weit aus dem Tor gekommen, der Heber war folgerichtig und bringt einen Hattrick und für uns schon einen heftigen Rückstand, der noch größer hätte werden können, wenn Oguz in der 40. Minute seinen vierten Treffer macht, als er allein vor Max stehend rechts am Tor vorbei schiebt.
Viel zu hoher Rückstand auch so, weil wir uns für unseren Fußball nicht belohnen.

Ansprache in der Halbzeit, Aufforderung, diese Halbzeit zu gewinnen und dann mal sehen, was geht.
Umstellung auf Viererkette.
Und so werden wir im Laufe des Spieles immer besser, überlegender, lassen nicht viel zu , weil wir schon gemeinsamer attackieren und die wichtigen Räume besetzen. Kevin Wobbe erfüllt den Traineranspruch, die Zügel in Sachen Organisation zu übernehmen und kann eine Ordnung bekommen. Ganz wichtig bei einer Mannschaft wie der unsrigen, denn heute war easy to coach 20,4 Jahre als Durchschnittsalter der Startelf aus.
Aber auch Cenk Cicek hat sich im vierten Test vorgenommen, mit dem Fußball anzufangen und macht sein bisher bestes Spiel, läuft setzt sich durch, kein Lamentieren und beginnt, die jungen Wilden zu führen.
Trotz Überlegenheit will ein Tor nicht fallen, auch die Freistoßchancen (David, Peer) reichen nicht zum Erfolg. Roni Aba kommt, bringt vorne noch mal Willen und das eklig sein für den Gegner mit, wenn der anläuft, kommt der Blutdruck schon etwas auf Touren. Moral beweist die Truppe und das Gespräch ist hilfreich, es kommt dann auch der Bank Stimmung auf, Deutschi hallt durch die Akustik, aber auch andere pushen sich mit einer Halbzeit Verspätung. Nachdem Hasan Cengiz sich eingegrovt hat, kommen wir tatsächlich zu den erhofften Überzahlsituationen auf den Außen. Reicht immer noch nicht zu Toren. Da trifft Hauke die Entscheidung, die Kette zu verlassen und vorne mehr als Zielspieler zu agieren. Kann gern mal (mit den Kollegen wir Josh oder Cenk) abgesprochen werden, ich melde mich schon, wenn ich das falsch finde. Heute war das richtig, er macht den Anschluss und haucht dem Auftritt noch mehr Leben ein,Julian belohnt sich für einen guten Auftritt mit einem satten Tor zum 3:2 und drei Minuten später ist der Jubel in einem Testspiel groß, als der drei Tore Rückstand ausgeglichen wird.
Verdient höre ich und finde ich.
So nehmen wir ein moralisches Erfolgserlebnis mit die Rückreise.
Darauf... eine Woche mit drei Trainingseinheiten und am Samstag (15 Uhr) einem Spiel in Nenndorf vor Heinzis Haustür.